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Im heutigen Sprachgebrauch ist der Knecht nur noch in Andeutungen zu finden (Schuhknecht, Knechtschaft), weil es diese soziale Beziehung zum Arbeitgeber nicht mehr geben darf.

Der Knecht im 16. und 17. Jahrhundert war der angestellte Hilfsarbeiter auf dem Bauernhof, der dem Herrn die Arbeitsleistung schuldete und im Gegenzug Unterkunft und Verpflegung bekam.

Trotzdem war der Knecht in der Regel höchstens durch einen Vertrag und für eine begrenzte Zeit an den Hof gebunden, auf dem er arbeitete. Oft aber war das Verhältnis zum Bauern lebenslang auf beidseitiger, freiwilliger Basis.

Diese eigentlich positive und fortschrittliche Arbeitsbeziehung hat durch gesellschaftlichen Wandel einen leicht negativen Klang bekommen. Unter Knechtschaft wird das Gegenteil von Freiheit verstanden und ganz sicher keine freiwillig eingegangene Beziehung zu einem Arbeitgeber. Dieser Teil der deutschen Landwirtschaftskultur ist inzwischen unwiederbringlich verloren gegangen und damit auch die Aussicht auf Lebensunterhalt dieser Art für viele Menschen, denen Unterkunft und Verpflegung als Lohn genügen würden (weil sich nicht alles nur ums Geld dreht im Leben!).

Aber in einer am wirtschaftlichen Erfolg orientierten Gesellschaft hat ein solches Modell keinen Platz und wird deshalb mit negativen Emotionen belegt.

Ich schließe mich dem ausdrücklich nicht an, möchte aber die Leser der deutschen King James Bibel nicht mit damit belasten, ihre Einstellung zu diesem Begriff ändern zu müssen, nur damit die Übersetzung im Ergebnis auch bei ihnen gut klingt.

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